Die Frage nach der Seele geht in größere Untiefen als die Frage nach der menschlichen Seele. Welcher Teil unserer menschlichen Seele ist Tier geblieben? Unser Körper ist definitiv nicht nur menschlich. Unsere besonderen Hände, mit denen wir die Welt nach unseren Wünschen formen, sind nicht menschlich. Es sind die Hände eines besseren Affen. Unser warmes Blut ist nicht das warme Blut eines Menschen. Es ist das warme Blut eines Säugetiers. Unsere Wirbelsäule ist nicht die Wirbelsäule eines Menschen. Es ist die Wirbelsäule eines Vertebraten. Und unsere Zellen sind keine menschlichen Zellen. Es sind die Zellen eines Eukaryoten.
Unser Körper ist nicht der Körper eines Menschen. Er ist zum allergrößten Teil der Körper eines Tieres. Das körperliche Menschsein ist eigentlich ein reines Tiersein mit einer unbedeutenden menschlichen Verunreinigung. — oder Veredelung?
So verhält es sich mit der menschlichen Seele. Wir erkennen das einzigartige Temperament des Hunds an, sogar die starken Unterschiede zwischen den Rassen. Wir erkennen die großen Unterschiede zwischen Katzen und Hunden an. Wir erkennen, dass das Verhalten von Hunden auf einer höheren Ebene stattfindet, als das Verhalten von Krebsen.
Wie groß ist der Abstand? Um wie viel höher ist eine Katze gegenüber einem Insekt? Um wie viel höher ist ein Schimpanse gegenüber dieser Katze? Wie viel fügt das Menschsein dem Affesein hinzu?
Noch weiter gefragt: Wie viel fügen wir — im Speziellen: du oder ich — dem Menschsein hinzu? Wie viel von uns teilen wir mit anderen Menschen und was gehört nur uns allein?
Die Frage nach der eigenen Natur wird schnell zur Frage nach der Natur selbst. Es scheint, als müssten wir in der Frage nach unserer eigenen Seele tief in die kollektive Seele eintauchen. Wir müssen den Glauben an unsere totale Einzigartigkeit wegbrennen, uns selbst verlieren und sehen, ob wir ein Etwas, nur uns zu eigenes Übriggebliebenes, finden.