Philosophie kann dir nicht die Inhalte der Vervollkommnung vorgeben.
Ich werde nicht selten mit Fragen zu Details konfrontiert und in den vielen Fällen betrifft dies die körperliche Vervollkommnung. “Was soll ich tun um meinen Körper zu vervollkommnen?” lautet die Frage und ich antworte dann sehr allgemein, dass es keine Rolle spielt, was man macht. Es ist wichtig, dass man es macht und noch viel wichtiger es bewusst als seinen Weg der Vervollkommnung erkennt.
Um eine Antwort auf diese Frage zu geben, müsste ich gleichzeitig entscheiden, ob ein Bodybuilder vollkommener ist als ein Marathonläufer. Beide sind jeweils Spezialisten eines kleinen Ausschnitt der körperlichen Möglichkeit. Ich müsste gleichzeitig entscheiden, ob ein Generalist vollkommener wäre als ein Spezialist.
Diese Fragen lenken vom eigentlichen Wesen der Vervollkommnung ab. Diese Fragen können nicht auf der Ebene der Philosophie beantwortet werden. Sie müssen vielmehr auf Ebene deiner persönlicher Dogmen entschieden werden. Nur du selbst kannst entscheiden, was nun für dich Vervollkommnung bedeutet.
Ich habe mich für den Weg eines Generalisten entschieden. Ich sprinte, trainiere mit der Hantel, mache turnerisches Training und Ausdauertraining. Es ist das, was ich in mir selbst angelegt sehe.
Du kannst die Frage nach deinem Vehikel für körperliche Vervollkommnung dadurch beantworten, in dem du dich fragst, was in dir selbst angelegt ist und wie du dies zur Ausprägung bringen willst.
Wenn du dich für etwas entschieden hast, geht es nicht darum, dass du ein guter Läufer, Boxer oder Bodybuilder wirst. Vervollkommnung ist ein Prozessbegriff. Wenn du dich auf den Weg begibst und daran arbeitest besser zu werden und dies in einem Bewusst-Sein tust, bist du dort.
Vielleicht gibt es Menschen, die auf ihrem Weg ein Stück weiter gegangen sind. Die Mühe eines Anfängers ist moralisch genauso viel Wert wie die Mühe eines Experten. Beide bemühen sich um das Gleiche.
Vervollkommnung ist ein abstraktes Prinzip, dass durch Vehikel in dieser Welt, in deiner Welt, eine Realisierung findet. Du musst dich nur für eines entscheiden. Das Schöne und gleichzeitig Verunsichernde daran ist, dass es dein Vehikel ist, das erst du durch diese Entscheidung zu einem solchen wird.