Trauma müssen nicht überwunden werden

[Traumarisiert zu sein ist kein Gefühl], dass du so einfach überwinden kannst, aber auch nicht überwinden musst. Ich habe irgendwann gelernt, dass diese Erfahrung, die ich […] gemacht habe, die […] mein Schicksal ist, auch zu gleich eine Stärke sein kann. – Serdar Somuncu 1

Warum soll man seine psychischen Narben und vergangenen Verletzungen überwinden? Hinter dieser Forderung steckt allzu oft, dass man wieder zurückkehren soll. Zurückkehren zu einer Normalität. Es schwingt die soziale Konditionierung in dieser Forderung mit, welche von der Psychologie als Norm und Ziel in Wissenschaft verpackt wird.

Ein Trauma kann Stärke sein. Es kann wütend, traurig, glücklich, getrieben, unruhig oder auch Weise machen. Eine Narbe erinnert und hält wach. Man kann sie ansehen und daran denken, was diese Narbe für einen bedeutet. Eine Narbe hält gewisse Dinge im Bewusstsein und das ist etwas, das zugleich unangenehm und gut sein kann. So kann Schicksal geformt werden: Durch eine Narbe, welche in Erinnerung hält, dass es Ungerechtigkeit gibt und man diese bekämpfen muss. Es ist die Chance aus einer Normalität auszubrechen, die wirklich krank macht.


  1. https://www.youtube.com/watch?v=IHDUJGcKp-c ca. (12:30) 

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