Die Künstlersozialversicherung ist moralisch verwerflich

Alle Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher. – Orwell

Die Künstlersozialversicherung ist eine Ungleichbehandlung der Selbstständigen. Freischaffende Künstler sind auf die gleiche Weise Produzenten von Gütern und Dienstleistungen wie alle anderen auch. Zu beobachten ist diese Ungleichbehandlung daran, dass sogar Kunsthandwerkern wie Goldschmieden und Tätowierern der Zugang zur Künstlersozialversicherung verwehrt wird.

Doch warum sollte ein Bildermaler eine besondere Förderung vor jemandem verdienen als ein Fassadenmaler? Oder warum sollte jemand gefördert verdienen, der ein Instrument spielt, aber niemand, der es baut?

Und noch viel mehr: Warum sollte ein Bildhauer, der Stein zu etwas verarbeitet, dass hübsch (manchmal sogar absichtlich gerade nicht) anzusehen ist, gefördert werden, während ein Maurer, der Stein zu Obdach verarbeitet, in die Röhre gucken?

Politiker als Wanderheuschrecken

Das Problem moderner Politiker ist, dass sie wie Wanderheuschrecken einfach wieder von dannen ziehen können. Für eine Weile sind sie Politiker und danach ziehen sie sich vom Leben als Politiker wieder zurück.

Dabei sind sie auf die gleiche Weise Wanderheuschrecken wie die Elite der CEOs und CFOs usw. Sie übernehmen das Ruder und es muss sie nicht kümmern, ob sie den Karren gegen die Wand fahren oder nicht. Sie kriegen schon ihr Geld und bei Vergehen werden sie nicht verfolgt.

Meaning Exploit

Ein Meaning Exploit ist kognitive Verwundbarkeit von Menschen. Sinn und Bedeutung erkennen wir durch Schlüsselreize. Diese Schlüsselreize können zweckentfremdet und genutzt werden, um Menschen zu Handlungen zu bewegen, die ihnen sinnvoll erscheinen, es jedoch nicht sind.

Ein typisches Beispiel sind Urlaube. In Werbung und Darstellung in sozialen Medien sind Urlaube Ereignisse von Synchronizität. In den Darstellungen treffen die Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne auf das Pärchen. Das schafft einen Eindruck besonderer Bedeutung und hält den Blick fest.

Bret Weinstein über Moderne als Krankheit

Moderne als Krankheit ist ein psychologisches Problem, dass sich in sozialen Symptomen äußert. Beispiel: Der Gebrauch sozialer Medien führt zu einer verringerten Impulskontrolle, verschlechtert Konzentration und eine ganze anderer Reihe von psychischen Eigenschaften, die wichtig für etwas, das wir alltagssprachlich als Stabilsein bezeichnen. Diese Instabilität führt zu einer höheren Anfälligkeit für ideologische Indoktrination, verstärkt etwaige Gewalttendenzen (durch verringerte Impulskontrolle), aber auch ein Gefühl erhöhter Bedrohlichkeit und Gefährlichkeit.

Es ist nicht nur ein psychologisches Problem, dass der Gebrauch von sozialen Medien zu psychologischen Problemen führt. Wir Menschen sind der Stoff, aus dem die Welt des Sozialen gemacht sind. Und in einer erkrankten sozialen Umwelt ist es rational sich anders zu verhalten. Es gibt beispielsweise soziale Umgebungen, in hohes oder geringes Vertrauen herrscht. Ein Beispiel für ein (noch) hohes Vertrauen wäre Dänemark. Ein hohes soziales Vertrauen macht es rational, sich friedlich zu verhalten, schnell zu vergeben, Missverständnisse anzunehmen, anstatt böse Intentionalität. In sozialen Umgebungen mit geringem Vertrauen ist es sinnvoll, sich gerade nicht so zu verhalten. Soziales Vertrauen produziert den Grund für sich selbst. Das ist der Grund, weshalb öffentlicher Frieden schnell verloren werden kann.

Das erleben wir gerade in der westlichen Welt. Und die Tendenz dazu die politische Mitte zu verlassen, sowohl in Form des Auseinanderdriftens der Bürger als auch in Form des allgemeinen Linksdrifts der Politiker und Medien sind Symptom und Ursache dafür, dass wir schon bald in einer deutlich weniger friedlichen Kultur leben werden.

Aktien als Vergemeinschaftung der Produktionsmittel

Die Möglichkeit, dass sich jeder Jupp Aktien kaufen kann, ist vielleicht exakt der marxistische Traum, allerdings gleichzeitig viel besser.

Die Produktionsmittel werden nicht verstaatlicht und sie müssen auch nicht mit Gewalt Privateigentümern genommen werden. Vielmehr ist es so, dass Privateigentümer einen Teil ihrer Produktionsmittel freiwillig zum Verkauf anbieten. Und den einfachen Privatbürgern ist es möglich, sich — ebenso freiwillig — für die Beteiligung an den Produktionsgütern zu entscheiden.

Kurz: Der Aktienmarkt ist im Wesentlichen die beidseitig freiwillige Vergemeinschaftung der Produktionsmittel. Anstatt über einen Staat mit einem Gewaltenmonopol zu gehen, ist die Beziehung zwischen Eigentümerschaft, Produktionsmittel und Bürger direkt. Der Privatbürger besitzt Produktionsmittel als Privateigentum.

Wortfamilie: Neuronale Grundlage

Ausgehend von der Grundannahme, dass das Gehirn irgendwie der Ausgangspunkt des Geistes ist, gibt es eine Reihe von Worte, welche versuchen die Beziehung von Gehirn und anderen Phänomenen einzufangen.

Neuronale Grundlage. Der Begriff scheint die Betonung darauf zu legen, dass die Ursache von etwas im Gehirn liegt. Die neuronale Grundlage von Verhalten etwa meint, dass die Ursache für Verhaltensweisen im Gehirn liegt.

Neuronales Substrat meint Hypokeimenon, was wiederum das zu Grunde liegende meint. Der Begriff scheint zu implizieren, dass es ein Epiphänomen gibt, das nichts weiter als ein Versuch ist, mit dem eigentlichen Phänomen umzugehen, über das man nur seine äußere Form kennt. Sprechen wir beispielsweise über das neuronale Substrat von Wut, sprechen wir von Wut als etwas, dass wir zwar beschreiben können, aber eigentlich ein neurochemisches Phänomen ist. Passend dazu ist das Zitat von Rick der Serie Rick and Morty:

Listen, Morty, I hate to break it to you but what people call “love” is just a chemical reaction that compels animals to breed. It hits hard, Morty, then it slowly fades, leaving you stranded in a failing marriage. I did it. Your parents are gonna do it. Break the cycle, Morty. Rise above. Focus on science. – Rick Sanchez (Rick and Morty)

Neuronales Korrelat ist dagegen ein relativ offener Begriff, weil hier weder die Richtung der Kausalbeziehung noch der Grad der Bestimmtheit impliziert wird. Das Gehirn kann hier sowohl Ursache als auch das Verursachte sein, wie auch der Geist. (Vgl. Philosophie des Geistes). Auch die Korrelation muss nicht stark sein. (Vgl. [Multiple Realisierung[(https://de.wikipedia.org/wiki/Multiple_Realisierung))

Kommunismus in meiner Forschungsdatei

Ich habe eine Datei, in der ich Quellen systematisch sammle, bevor ich sie verarbeite und in meinen Zettelkasten integriere.

Kommunismus habe ich unter “Das Böse” einsortiert. Warum? Es gibt und gab noch nie ein kommunistisches oder sozialistisches Regime, dass nicht menschenverachtend funktioniert hat. Und es gab noch nie eine sozialistische Partei, die nicht die Wurzeln des Bösen in sich angelegt hat.

Ein ethischer Staat erhebt keine Steuern

Der Staat stellt Güter und Dienstleistungen zur Verfügung, indem er von der Allgemeinheit Steuern und Gebühren erhebt und diese finanziert und verteilt.

Jeder Zwang ist dabei effektiv mit einer Steuer oder Gebühr zu identifizieren. Die Krankenversicherung ist durch ihre gesetzliche Pflicht eine Steuer oder Gebühr.

Die Frage ist daher immer, wie rechtfertigen wir eine Steuer? Ein Weg ist, dass eine Steuer nur zweckgebunden sein darf.[[201708120943]] Das heißt, dass es im technischen Sinne keine Steuern geben dürfte, sondern ausschließlich Gebühren. Es sind Gebühren für die Güter und Dienstleistungen, die der Staat auf Kosten der Allgemeinheit zur Verfügung stellt.

Dahinter steckt automatisch ein ethisches Problem: Welche Güter und Dienstleistungen sollten durch eine Organisation zentral mit Gewalt auf Kosten der Allgemeinheit erzwungen werden?

Dieses ethische Problem legt nahe, dass — wir sprechen hier der Einfachheit von Steuern, weil es dem allgemeinen Sprachgebrauch eher entspricht als der Begriff der Gebühr — ein Ziel ethische Staatsführung in der Minimierung der Steuererhebung liegt. Jede Steuererhebung ist ein Akt der Gewalt und der Staat sollte nach dem Prinzip der geringsten Gewaltanwendung organisiert sein.

Sinn als Frage des Lebens an uns

Die kopernikanische Wende des Sinnfrage: Sinn ist keine Frage, die wir stellen. Es ist eine Frage, die durch das Leben an uns gestellt ist.

Was hier not tut, ist eine Wendung in der ganzen Fragestellung nach dem Sinn des Lebens: Wir müssen lernen und die verzweifelnden Menschen lehren, daß es eigentlich nie und nimmer darauf ankommt, was wir vom Leben noch zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf: was das Leben uns von erwartet!1

Das ist eine großartige Wende. Wir werden gefragt, weil wir die Antwort haben. Es ist eine Antwort des Handelns:

Zukünftig philosophisch gesprochen könnte man sagen, daß es hier also um eine Art kopernikanische Wende geht, so zwar, daß wir nicht mehr einfach nach dem Sinn des Lebens fragen, sondern daß wir uns selbst als die Befragten erleben, als diejenigen, an die das Leben täglich und stündlich stellt — Fragen, die wir zu beantworten haben, indem wir nicht durch Grübeln oder Reden, sondern nur durch ein Handeln, ein richtiges Verhalten, die rechte Antwort geben. (Meine Hervorhebung)1

Es ist eine Frage der Verantwortung. Wenn wir diejenigen sind, die nicht nur die Antwort haben, sondern die Antwort durch ein Handeln geben, haben wir die Verantwortung. Wir müssen uns entschließen dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Leben heißt letztlich eben nichts anderes als: Verantwortung tragen für die rechte Beantwortung der Lebensfragen, für die Erfüllung der Aufgaben, die jedem einzelnen das Leben stellt, für die Erfüllung der Forderung der Stunde.1

Wir haben die Antwort, können diese durch ein Handeln geben und können durch die Übernahme von Verantwortung diese eine Antwort geben. Wir können richtig liegen:

Immer aber ist jede Situation ausgezeichnet durch jene Einmaligkeit und Einzigartigkeit, die jeweils nur eine, eine einzige, eben die richtige “Antwort” auf die Frage zuläßt, die in der konkreten Situation enthalten ist.1

Weil die Frage an uns immer wieder neu und konkret gestellt ist, ist auch die Antwort darauf einzigartig. Es gibt nicht die eine Antwort, keinen ideologischen Hammer, mit dem wir die Lebensfragen platthauen können. Es ist etwas Künstlerisches, Ästhetisches in der Frage versteckt.

Diese Forderung, und mit ihr der Sinn des Daseins, wechselt von Mensch zu Mensch und von Augenblick zu Augenblick. Nie kann also der Sinn menschlichen Lebens allgemein angegeben werden, nie läßt sich die Frage nach diesem Sinn allgemein beantworten — das Leben, wie es hier gemeint ist, ist nichts Vages, sondern jeweils etwas Konkretes, und so sind auch die Forderungen des Lebens an uns jeweils ganz konkrete.[118][#viktor2018]

Und in jeder Situation ist der Mensch zu anderem Verhalten aufgerufen. Bald verlangt seine konkrete Situation von ihm, daß er handle, sein Schicksal also tätig zu gestalten versuche, bald wieder, daß er von einer Gelegenheit Gebrauch mache, erlebend (etwa genießend) Wertmöglichkeiten zu verwirklichen, bald wieder, daß er das Schicksal schlicht auf sich nehme.1


  1. Viktor Frankl (2018 (Ersterscheinung: 1946)): … Trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager, Pößneck: Penguin Verlag. S. 118.