Stell’ dir vor: Eines Tages beginnst du allmählich sehr euphorisch zu werden. Dir ist warm und du fängst an hibbelig und unruhig zu werden. Du hast ein unheimliches Redebedürfnis.
Allmählich wird deine Koordination schlechter. Du redest immer noch, doch die Worte werden immer undeutlicher. So auch dein Sichtfeld. Es verengt sich und auch die Details werden immer schwerer zu erkennen.
Deine Reaktionen sind verzögert und deine Stimmung fängt an zu kippen. Kleinigkeiten beginnen dich wütend zu machen. Dir wird allmählich übel. Du musst dich übergeben. Kaum noch kannst du dich auf den Beinen halten. Das Gehen fällt dir schwer. Erinnerungslücken werden immer größer. Alles dreht sich und du drohst das Bewusstsein zu verlieren.
Was tust du?
Bisher sollte für jeden Menschen eigentlich klar sein: Ruf’ den Krankenwagen an. Da ist etwas Schlimmes im Gange. Was habe ich getan? Alles sieht danach aus, als hätte ich mich schwer vergiftet.
Tatsächlich. Du warst auf einer Party und hast dich betrunken.
Das ist es, was wir ständig machen, wenn wir Alkohol trinken. Wir vergiften uns schwer. Die Symptome, die darauf hindeuten, dass das Gehirn allmählich die Kontrolle über den Körper verliert, die suchen wir geradezu.
Nicht, dass wir einfach uns selbst vergiften, wir wollen auch noch andere vergiften.
Jeder kennt die Situation: Man ist auf einer Feier und will eigentlich nichts trinken. Es geht einem vielleicht nicht so gut, so dass man sich die Belastung einer Trunkenheit nicht wirklich zutraut. Vielleicht merkt man auch, dass man psychisch nicht ganz stabil ist und eine Trunkenheit nicht verkraftet.
Da kommen die vermeintlichen Freunde und reden auf einen ein, überreden einen doch etwas zu trinken. “Ach, komm’ schon. Stell’ dich mal nicht so an.”
Was passiert da in Wahrheit? Wir haben oben festgestellt, dass Alkohol trinken bedeutet sich schwer zu vergiften. Man fühlt sich verletzlich und hat Angst vor der Vergiftung. Die sogenannten Freunde dagegen versuchen den Willen zu brechen und spucken auf die Angst. Und jeder weiß, dass sehr viele Menschen nicht die psychische Robustheit haben um dem Gruppendruck zu widerstehen. Sie geben nach. Ihr Wille gibt nach.
Diese Schweine brechen den Willen eines Einzelnen mittels der Gruppe. Und was machen sie, wenn sie das Nachgeben erzwungen haben? Sie schreien und brüllen. Sie können nicht anders als vor Freude zu kreischen, denn jemandes Willen zu brechen befriedigt die Machtgier eines jeden Sadisten.
Dagegen könnte man halten, dass derjenige, der nachgegeben hat, vielleicht doch wollte. Das ist auch die faulige Ausrede der Schweine.
Übrigens: Das ist auch die Grundhaltung beim Date Rape. Naja, sie hat sich ja nicht gewehrt, dann hat sie es doch auch irgendwie gewollt.