Was stellst du mit deiner Zeit an?

Zeit für ein ehrliches Inventar:

  1. Wir gehen davon aus, dass du 8h am Tag schläfst und 16h am Tag wach bist.
  2. Jede Handlung ist eine Investition in dich oder das Allgemeinwohl (Familie, Gesellschaft, Dorf usw.)

Die Fragen:

  1. Wie viel Zeit des Tages investierst du darin, dich zu einem besseren Menschen zu machen?
  2. Wie viel Zeit des Tages investierst du darin, andere zu besseren Menschen zu machen? (NICHT: Ihnen einfach nur ein gutes Gefühl geben!)

Zahlen lügen nicht?

Der Wille zur Kraft des Künstlers

Unklarheit ist eine Herausforderung, die Künstler meisten müssen. So schreibt Mihaly:

Bei Künstlern kann man das Ziel der Aktivität nicht so leicht definierten. Je kreativer die Aufgabenstellung ist, desto unklarer ist, was getan werden muß. So bewirken entdeckte Probleme zwar die größten Veränderungen in einer Domäne, aber sie stellen der Freude an der Arbeit auch die größten Hindernisse entgegen, eben weil sie so schwer faßbar sind.[#csikszentmihalyi2015]

Unklarheit ist eine archetypische Herausforderung: Das Chaos.

Kreatives Schaffen, Kunst, hängt also stark von der Fähigkeit des Menschen ab, in dieses Chaos zu tauchen und sich nicht darin zu verlieren. Selbstbestimmung, Selbstwert, ein starker Kapitän sind entscheidende Voraussetzung für den Künstler.

Es muss einen künstlerischen Willen zur Kraft geben, denn die Bereitschaft ins Chaos zu stürzen, ist eine Äußerungsform des Willens zum Schmerz.

Kreatives Schaffen schafft keine Kellerassel

Will man einen kreativen Beitrag leisten, muss man sowohl die Regeln der Domäne auch des Feldes des kreativen Schaffens erlernen.1

Man kann nicht erwarten, dass man seinen Beitrag leistet, indem man lediglich in seiner eigenen Küche ein kleines Süppchen kocht. Man muss alle Aspekte des kreativen Schaffens berücksichtigen, denn wir sind Menschen in einer Gemeinschaft und keine Kellerasseln.

Begriffe

Eine Domäne des kreativen Schaffens ist das Symbolsystem, dass in sich geschlossen als Bedeutungssystem funktioniert.

Die Domäne ist damit eigentlich so etwas wie eine Art Sprache, deren Gebrauchsregeln man erlernen kann. In der Mathematik muss man dafür abstrakte Zeichen erlernen, in den Wissenschaften einen speziellen Jargon und in der abstrakten Kunst eben die Vortäuschung von Bedeutung.

Das Feld sind die Personen, die über den Zugang zur Domäne bestimmen. Kollegen, Professoren, Museumsdirektoren usw. Es sind Menschen, welche das kreative Schaffen für eine Domäne bewerten.


  1. Mihaly Csikszentmihalyi (2015): Flow und Kreativität. Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen, Stuttgart: Klett-Cotta. S. 75. 

Philosophie, eine kränkliche Dekadenz

Durch die Universitäten wir das, was wir einst als Philosophie verstanden haben, zu einem kränklichen Elendshaufen degeneriert. Einer Philosophie des Elfenbeinturms mangelt es an Lebenskraft, die sie braucht, um das Leben von Menschen zu beflügeln.

Manchmal verlieren Felder die Fähigkeit, eine bestimmte Domäne gut zu vertreten. Ein führender Philosoph in unserer Studie meint, daß ein junger Mensch, der heutzutage Philosophie betreiben möchte, sich lieber direkt mit der Domäne befassen und Feld so weit wie möglich ignorieren sollte.[71][#csikszentmihalyi2015]

“Ich würde ihm empfehlen, die großen philosophischen Standardwerke zu lesen. und ich würde ihm von einem Universitätsstudium abraten. Ich glaube, die philosophischen Fachbereiche sind allesamt schlecht. Sie sind allesamt schrecklich schlecht.”1


  1. Mihaly Csikszentmihalyi (2015): Flow und Kreativität. Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen, Stuttgart: Klett-Cotta. S. 71. 

Pessimismus ist Faulheit

Pessimismus ist ein leichter Ausweg aus dem Rätsel des Lebens. Diese Sichtweise versucht, die Welt unter einem Gesichtspunkt zu betrachten, klammert andere Gesichtspunkte aus.

Wenn wir uns pessimistisch fühlen, sollten wir uns anstelle dessen fragen: Warum bin ich gerade zu faul zum denken?

Die häufige Antwort ist: Weil es an Lebenskraft fehlt. Der Wille zur Kraft ist mal wieder die Antwort. Diesmal auf den Pessimismus.

Ein kleines Foto zum Willen zur Kraft

Das ist die erste Ebene in meinem Zettelkasten zum Willen zur Kraft. Der Begriff ähnelt nicht ohne Grund dem Begriff Nietzsche “Wille zur Kraft”. Beide Begriffe teilen sich ein urtümliches Gefühl und eine Perspektive auf das Leben.

Er verbindet die folgenden Elemente:

  • Lust
  • Schmerz
  • Genuss
  • Leiden
  • Hedonismus
  • Masochismus
  • Sadismus
  • Die Archetypen nach Jung
  • Selbstentwicklung
  • Eine Synthese aus einem totalen Selbst und der Aufgabe des Selbst. Siehe dazu: Erleuchtung vs. Macht
  • Die Theorie von Maslow (Als Maslowsche Pyramide bekannt)
  • Glücklichsein als Frieden mit dem Dasein

Bald kann ich mit einer neuen Philosophie aufwarten und diese hier veröffentlichen.

Alleine stirbt, wer alleine sterben lässt

Wer möchte seine Mutter, seinen Vater, seine Oma, seinen Opa sterben sehen? Wer möchte einen geliebten Menschen sterben sehen? Niemand.

Wer möchte alleine sterben? Wer möchte, dass sich Menschen Angesichts des Todes abwenden, verdrängen, anderes zu tun haben? Wer möchte zu seinem Lebensabend in eine Pflegebatterie abgeschoben, von fremden, überarbeiteten Menschen verwaltet werden?

Kurz: Wer nicht alleine sterben will, sollte am Totenbett seiner lieben Menschen wachen.

Tiefenpsychologie vs Neurologie

Der Tiefenpsychologie wird vorgeworfen, sie sei unwissenschaftlich. Warum?

Die moderne Psychologie betrifft einen Gegenstand, den es in einem materiellen Universum nicht geben kann: Die Seele. Doch es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma: Sie leugnet die Existenz der Seele. Nur das Gehirn sei echt und die Seele nur ein Geist durch Einbildung.

Kurz: Die moderne Psychologie leugnet die Existenz der Psyche.

Wir sind keine Gehirne, die durch Stromstöße Geräte aktivieren. Wir haben keine Geräte, das die Luft vibrieren lassen. Wir sind Menschen. Wir denken und sprechen miteinander. Wir suchen die Seelen anderer Menschen in ihren Augen.

Wer nur an Gehirne und nicht an die Seele glaubt, lebt an seiner eigenen Wirklichkeit vorbei. Ein Beispiel für wissenschaftliche Unredlichkeit der Moderne.