Der Wille zur Macht und nicht Kraft

Es gibt ein Buch, dass der Wille zur Kraft heißt. Damit will ich mein Werk nicht assoziieren. Allerdings kann ich mich nicht mehr weit von diesem Begriff entfernen. Aus verschiedenen Gründen habe ich nicht den Willen zur Macht als Begriff gewählt. Jetzt kann ich nicht mehr anders und stelle mich in eine Tradition mit Nietzsche.

Ich arbeite jetzt am Willen zur Macht.

Meisterschaft als Ethos macht altruistisch

Nimmt man sich einer Meisterschaft als Ethos an, hört man auf, sich selbst immer an oberster Stelle zu sehen.

Zur Meisterschaft als Ethos gehört Hingabe. Man gibt sich selbst einer Sache hin. Damit verschiebt sich das oberste Ziel von einem selbst zur Sache hin.

Als Shokunin gehört zu eben dieser Sache, die Nützlichkeit für andere. Was man macht, ist nicht an und für sich wertvoll.

Beispiel: Hat man sich dem Kampfsport verschrieben, hört man nicht auf Kampfsportler zu sein, wenn man nicht mehr aktiver Kämpfer sein kann. Man arbeitet mit anderen, lehrt sie die eigenen Lektionen und freut sich über ihre Fähigkeiten genauso wie über die eigenen.

Beispiel: Es gehört zu der Freude eines Handwerkers, sein Werkstück in guten Gebrauch zu sehen. Von einem Tisch soll gegessen werden, Software soll bedient werden und ein Buch soll gelesen werden. Gebrauchspuren sind Zeichen von Würde und Erfahrung.

Wabi-Sabi

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Die Seele ist Heim und Heimat

Die Seele ist ein eigener Ort. In der Welt sind wir Besucher, fremdländische Wilde, die zuallererst fremde Gepflogenheiten erlernen müssen. Seele ist Heim und Heimat.

Manche Menschen leben in schlimmstem Bürgerkrieg, während sie eigentlich glauben, vor dem Fernseher zu entspannen.

Sucht in Suche umwandeln

Das folgende Zitat drückt ziemlich gut aus, was die Heilung von Moderne als Krankheit bedeuten würde.

Die einzige Suchttherapie, die wirklich tief genug greifen würde, müsst die Betroffenen wieder zu Suchenden auf dem individuellen Lebensweg machen.1


  1. Ruediger Dahlke (2001): Woran krankt die Welt? Moderne Mythen gefährden unsere Zukunft, Pößneck: Riemann, S.345. 

#FreeTheNipple ist frauenfeindlich

Wenn die weibliche Brust desexualisiert wird, müssen die entsprechenden Tabus ausgelöst werden.

Unsere primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sind durch besondere sittliche und gesetzliche Regeln geschützt. Man darf einer Frau nicht einfach an die Brüste fassen und einem Mann nicht an den Penis. Dagegen ist das anfassen der männlichen Brust weder durch Sitte noch durch Gesetz geregelt.

Ist die weibliche Brust nicht mehr sexualisiert, gibt es für die Ahndung von Tittengrapschen keinerlei Grundlage mehr, so wie es auch für Bizepsgrapschen keine Ahndung gibt, die über ungewollten körperlichen Körperkontakt hinausgeht.

FreeTheNipple heißt nichts weiter, dass Frauen weniger Schutz vor sexueller Belästigung zugesprochen wird.

Neurologisch ist klar: Glück ist nicht Wohlgefühl

Das Belohnungszentrum ist eigentlich so etwas wie ein Lernturbo. Wenn dieses Gehirnareal aktiviert wird, werden wir stärker konditioniert. Das können wir schon fast auch aus dem Namen “Belohnungszentrum” ableiten. Wir wissen intuitiv, dass wir etwas besser lernen, wenn wir dafür stärker belohnt werden. Das nennt sich Konditionierung und wurde von Pavlov entdeckt.

Damit ist auch klar, warum das Belohnungszentrum keine Quelle von Glück sein kann. Es wird nur bei einzelnen Lernerfahrungen aktiviert. Es kann und soll nicht dauerhaft aktiv sein. Sonst würde unser Lernen chaotisch und wir lernten unterschiedslos alles. Daher ist die Aktivierung des Lernzentrums ein wichtiger Unterscheidungsmechanismus für uns. Mittels unseres Lernzentrums unterscheiden wir Lernerfahrungen und strukturieren so unsere Welt.

Wenn wir jedoch die Aktivierung dieses Belohnungszentrums und das damit einhergehende Wohlgefühl mit Lebensglück verwechseln, können wir kein Lebensglück erreichen. Solange wir nur das Wohlgefühl als Glück verstehen, ist unser Glück punktuell und nur in einzelnen Momenten vorhanden. Wir kennen es ja nicht anders. Damit ist neurologisch klar, weshalb Glück sich nicht im Wohlgefühl finden lässt. Glück ist etwas, dass unabhängig vom Wohlgefühl stattfinden muss.

Wer jedoch lernt in Lust und Schmerz sein Glück zu finden, macht sich von dieser Unreife frei, immunisiert sich gegen die Moderne als Krankheit und gewinnt eine große Freiheit im Leben. Vielleicht die große Freiheit des Lebens?