Gerade habe ich von den psychologischen Gründen der Trophäenjagd gelesen. Ein Zahnarzt hat 55.000 Dollar bezahlt, um einen Löwen erschießen zu können.
Ich habe ich gefragt, wieso ich eine solche Abneigung gegen diese Art der Jagd empfinde, aber gegen viele andere Formen der Jagd keine.
Die Antwort hat mir ein hervorragender Vortrag von David Makinster geliefert.
Ich verstehe das Konzept von Liebe als ein grundsätzliches Modell von Beziehung. Wie Beziehungen gestaltet werden, hängt davon ab, wie die Menschen, aus denen diese Beziehung entsteht, gestaltet sind.
Ein Mensch, der vor allem durch Eros angetrieben wird, könnte als gierig oder egoistisch bezeichnet werden. Doch, was ist, wenn dieser Mensch gierig ist, weil er leer ist?
Ein solcher Mensch wird durch Eros angetrieben, weil er selbst danach giert, als wertvoll gesehen zu werden. Er will seine Wert beweisen.
Es ist falsch, anzunehmen, dass sich ein solcher Mensch nicht geliebt fühlt. Schließlich gibt es mehr als die Liebe, um seinen Wert zu bestätigen.
Doch hier finde ich meine Abneigung gegen solche Menschen erklärt:
Ich unterstelle einem Menschen, der auf Trophäenjagd geht, dass er innerlich leer ist und bereit ist einen hohen Preis zu bezahlen, um diese Lehre zu füllen. Dieser Preis sind nicht die 50.000 Dollar. Es ist das Leben eines solchen Tieres.
Der Löwe ist nicht gestorben, weil er eine Bedrohung war, weil er als Nahrung oder Kleidung dienen sollte. Er ist gestorben, weil ein Zahnarzt innerlich leer ist, seinen Selbstwert bestätigen will und dafür bereit ist zu töten.
Dieser Löwe ist gestorben, weil er sich einer Kultur ergeben hat, die uns zu Konsumenten und manchmal auch Jägern aushöhlt.