Als Ikigai wollen wir den täglich gelebten und erfahrbaren Sinn verstehen. Wenn wir Ikigai locker als Grund morgens aufzustehen übersetzen, dann können wir uns ein anschauliches Bild von diesem Sinnkonzept machen.
Ikigai ist der Sinn unseres Lebens, der sich in täglichen Handlungen widerspiegelt:
- Der Tänzer, der früh morgens aufsteht, und seinen Körper mit Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen vorbereitet, lebt in dieser Morgenroutine sein Ikigai.
- Der Unternehmer, der abends seinen Schreibtisch aufräumt und sich einen Überblick über die Aufgaben des nächsten Tages verschafft, lebt in dieser Art seines Feierabends sein Ikigai.
- Der Schmied, der seine Arbeit damit beginnt, sein Werkzeug zurechtzulegen und es in einem traditionellen Ritual segnet, lebt in diesem Ritual sein Ikigai.
- Die Mutter, die jeden Abend die Kleidung ihres Kindes herauslegt, lebt darin ihr Ikigai.
Der japanische Begriff meint nicht nur die praktische Seite. Der Begriff beschreibt auch ein konkretes Gefühl. Die Doppelnatur dieses Begriffs können wir vielleicht am ehesten durch den folgenden Satz einfangen:
Ikigai haben wir dann, wenn die täglichen Gewohnheiten ein Ausdruck des Sehnens unserer Seele nach Sinn sind.
Weil dieses Sehnen in unseren täglichen Handlungen ihr Ziel erreichen kann, ist Ikigai keine große, fantastische Angelegenheit mit viel Feuerwerk. Einfachheit ist die Voraussetzung für Ikigai.