Der Unterschied dieser beiden Formen menschlichen Zusammenlebens ist, dass eine Gemeinschaft auf Individuen basiert, die untereinander ein persönliches Verhältnis haben. Das Individuum zählt grundsätzlich als Individuum, als Ganzes.
Eine Gesellschaft ist dagegen eine Gemeinschaft von Menschen, die sich nicht untereinander kennen. Ein Mensch zählt nicht als individuelles Ganzes, sondern als Teil der Gesellschaft.
Man könnte eine einfache Heuristik verwenden, um beide Begriffe zu unterscheiden: Wenn du mit Menschen prinzipiell Augenkontakt suchst, befindest du dich in einer Gemeinschaft. Vermeidest du den Augenkontakt, befindest du dich in einer Gesellschaft.
Willst du wissen, wie es sich in der Gesellschaft anfühlt, musst du nur durch die Fußgängerzone gehen oder ein öffentliches Verkehrsmittel benutzen. Augenkontakt ist unangenehm.
Ein großes Problem bei der Beschäftigung mit der Sphäre des Sozialen ist, dass wir bei gesellschaftlichen Überlegungen glauben, es mit Gemeinschaften zu tun zu haben. Anonymität verändert den Charakter des menschlichen Miteinanders total und grundsätzlich. Ohne Augenkontakt funktioniert soziale Moral nicht.
Sehr gut auf den Punkt gebracht. Übernehme ich in mein Repertoriar