Die Antwort ist: Sozialisierung.
Die wichtigste Funktion unseres Bildungssytems ist die Domestizierung gegenwartsorientiert-hedonistischer Kinder und ihre Erziehung zu zukunftsorientierten Erwachsenen, die bereit sind, ihren Platz am Fließband in der Fabrik einzunehmen.1
In der heutigen Erziehung geht es mindestens so sehr darum, dass Kinder ihre Verspieltheit und Spontaneität ablegen, wie darum, was sie lernen sollen.1
Bleib an deinem Platz, sei still, hör auf zu spielen, reiß dich zusammen, stell Befriedigung zurück, gehorche und finde dich mit Langeweile ab — das sind einige der durch eine konventionelle schulische Erziehung vermittelten, grundlegenden Lektionen.1
Damit ist die Sozialisierung jedoch nicht zu Ende. Wir werden laufend sozialisiert. Der Begriff soziale Konditionierung ist der bessere:
Soziale Konditionierung ist die institutionalisierte, traditionalisierte, kurz: systematisierte Garantie von Schmerz und Lust als Reaktion auf Handeln.
- Lob und Strafe durch Eltern
- Anerkennung bei öffentlicher Wahrnehmung beim Erfüllen sozialer Normen.
- Strafen bei Gesetzesübertretungen
Lust und Schmerz sind damit die Steuerungselemente und damit Schnittstelle von Gesellschaft und Individuum. Wer über seine Lüste und seinen Schmerz reflektiert, denkt auch darüber nach, auf welche Weise er an der Gesellschaft teilnehmen will.
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Philip Zimbardo and John Boyd (2011): Die neue Psychologie der Zeit, Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag. Auf Amazon ↩ ↩ ↩