Der Grund, weshalb wir Männer so schrecklich unattraktiv geworden sind, ist hier sehr gut illustriert. Wir Männer überwinden keine Hindernisse mehr, ob in uns selbst oder in unserer Welt.
Tugenden sind diejenigen Charaktereigenschaften, die es einem Selbst wahrscheinlicher machen Widerstände zu überwinden. Widerstände sind diejenigen Sachverhalte in der Welt, die die Vervollkommnung des Selbst einschränken oder verhindern.
Doch wie soll man Tugend lernen, sich erarbeiten, wenn man nichts weiter macht als fett, faul und dumm vor dem Fernseher, im Urlaub oder auf der Arbeit zu sterben?
Einen Körper muss man sich erarbeiten, Faulheit muss man überwinden, Dummheit muss man verlernen. Das sind aktive Handlungen und das geschieht nicht von alleine. Der Aberglaube, wir seien an sich schon wertvoll, treibt uns dahin, dass wir glauben, wir seien genug. Sind wir aber nicht. Ohne unser Tun machen wir nichts weiter als Sterben. Wer leben will, muss es selbst machen.
Was willst du mit deinem Artikel aussagen? Wie viel besser es ist Tugenden zu entwickeln statt fett, faul und dumm zu sterben ? Wieviel besser es ist – wie im Video illustriert – selbst zu jagen , selbst die Nahrung zu besorgen , selbst auf Bäume zu klettern um Honig zu holen? Du stehst auf einem Podest und zeigst mit dem Finger auf die anderen Leute. Was ist schlecht daran fett zu sein wenn der Mensch Gelder einsetzt um ein Kinderdorf aufzubauen? Was ist schlecht an Dummheit wenn der Mensch viele andere zum Lachen bringt? Warum soll der Mann wieder zum Jäger werden? Das hatten wir vor tausenden von Jahren und hat uns hierher gebracht.
Wie kommst du zu deiner Aussage der Mann von heute überwindet keine Hindernisse mehr? Ist das Leben nicht genug Hinderniss ? Wenn man plötzlich mit Tod, Krankheit und Leid konfrontriert wird ?
Der Mann kann zusätzlich zu seinem gewöhnlichen Leben , lernen Hindernisse zu bewältigen , wenn er das möchte und für sinnvoll erachte. Wenn nicht, wird ihn das Leben so oder so lehren.
Wenn die Umwelt ihn “zwingt” fett faul und dumm vor dem Fernseher zu leben und das über längere Zeit – dann lass ihn doch – wie lange führt der moderne mann dieses leben schon – und wie lange wird er es noch führen ? es ist ein furz in der geschichte.
Das Argument lautet also: (1) Vervollkommnung ist der Sinn des Lebens.
(2) Tugenden sind notwendig für die Vervollkommnung.
Also: Tugenden sind notwendig für einen Sinn des Lebens.
Ich werde noch einen Artikel darüber verfassen, was ich mit Entscheidungsphilosophie meine (dann wird hoffentlich klarer, was ich mit meinen ganzen Wenn-Dann-Konstruktionen meine). Du kannst natürlich anzweifeln, dass Vervollkommnung der Sinn des Lebens ist. Aber dann musst du eben auch mit den Konsequenzen dieser Entscheidung leben.
Ich befinde mich (wenigstens in diesem Beitrag) auch auf keinem Podest. Schließlich habe ich von “uns” Männern gesprochen.
Ich stelle das erstmal als Gegenfrage mit dem Versprechen bei ehrlicher und direkter Antwort deine erste Frage zu beantworten:
Was denkst du, was ich mit diesem Artikel aussagen will?
Vervollkommnung ist der Sinn des Lebes und Tugenden sind durchaus notwendig für diese. Allerdings kann ich mich nur vervollkommen wenn ich unvollkommen bin. Wenn ich anfangs fett bin kann ich mich transformieren zu einer vollkommeneren Form. Ohne Unvollkommenheit gibt es keine Vollkommenheit.
Du sagst nichts anderes aus als dass es eine Sorte Männer gibt die keine Tugenden entwickeln und aus diesem Grund für dich unattraktiv sind und eine andere die Hindernisse überwältigt und dadurch etwas aus Ihrem Leben machen.
Im Grunde möchtest du deine Erkenntnis weitergeben dass die Entwicklung der Tugenden zu einem vollkommeneren Leben beitragen. Allerdings beeinträchtig dein Post ein Gefühl von Wut oder dergleichen. Du bist herablassend und teilst. “Moderne Männer sterben nur und leben nicht”. Sie leben doch.
Zu dem ersten Absatz habe ich nichts hinzuzufügen. Allerdings gibt man dann moralisch die Unterscheidung auf, wenn man auch die andere Seite des Guten ehrt (so habe ich dich verstanden). Wenn ich Christ bin ehre ich nicht die Sünde, weil erst ihre Möglichkeit mir die Frömmigkeit ermöglicht.
Wenn man es genau nimmt, müsste ich eher sagen, dass Männer ihre Tugenden nicht ausprägen, weil mein Tugendbegriff ein Wahrscheinlichkeitsbegriff ist. Diesen Sachverhalt habe ich aber nur impliziert. Trotzdem ist deine Unterscheidung vordergründig erstmal richtig erkannt, wenn auch willkürlich gezogen. Weil der Tugendbegriff ein Wahrscheinlichkeitsbegriff ist, befindet sich jeder in diesem Modell auf einer fließenden Skala und nicht auf einer Seite einer Unterscheidung.
Die Lücke hier ist das Attraktivitätskonzept, dass ich nicht offengelegt habe. Im Video findest du aber eines. Das hat weniger mit Tugenden zu tun, sondern vielmehr mit evolutionärer Psychologie. Das hat mit Tugenden erstmal nicht viel zu tun, weil das eine im Reich des Seins und das andere im Reich des Sollens liegt.
Ich verstehe allerdings nicht den Satz “Du bist herablassend UND teilst.”
Wo die Begründung dafür, dass sie leben?
Die Aussage des Artikels ist relativ einfach und unspektakulär. Die Ausprägung der Tugenden korreliert mit viele Attraktivitätsmerkmalen. Wir sind nicht tugendhaft, daher ist es unwahrscheinlich, dass wir auf eine Frau so attraktiv wirken, wie es in der Natur mal stattfand.
Durch deine Zusammenfassung über den Artikel seh ich den Artikel in nem anderen Licht und kann ihn nachvollziehen.
“…UND teilst.” Ein einfach zusammengewürfelter Satz von mir. Mit teilen meine ich dass du teilst zwischen Menschen die Tugenden entwickeln um attraktiv zu sein und Menschen die dies nicht tun. Ich bin noch in Gedanken ob es nicht so ist dass jeder Mensch und jedes Wesen aus sich heraus einfach eine wahrnehmende Funktion ist. Egal ob es Tugenden entwickelt oder nicht. Das Leben ist aus sich heraus Wertvoll.
Die Begründung dafür dass sie leben:
leben= am Leben, lebendig sein; nicht tot sein auf der Welt sein, (als Lebewesen) da sein, existieren
Ich glaube das trifft auch auf moderne Männer zu, selbst wenn sie moralisch tot scheinen sind sie für mich lebewesen.
Du hattest in deinem Artikel nichts von Attraktivität gegenüber dem anderen Geschlecht erwähnt und deshalb hatte ich den Text anders wahrgenommen.
Wie oben geschrieben. Von Teilen kann ich nicht sprechen, solange ich den Tugendbegriff als Wahrscheinlichkeitsbegriff konstruiere.
Ich sehe zumindest keine Rechtfertigung dafür, dass Leben aus sich selbst heraus wertvoll ist. Was Leben überhaupt ist, halte ich für eine zwar spannende aber wirklich schwierige Frage. Man kann das natürlich auch einfach entscheiden. Dann muss man nur gucken, dass man keine Probleme mit seinen anderen Aussagen bekommt. Wenn ich spekuliere, sehe ich bei solchen grundsätzlichen Aussagen, dass man dann viele Unterscheidungsmöglichkeiten aufgibt.
Bezüglich des Lebens der betreffenden Männer haben wir einen anderen Begriff. Das wird an der Differenz Leben-Überleben klar. Das man durch einen Mangel an Moral und Tugend nicht seinen Herzschlag und seinen Stoffwechsel verliert, steht natürlich außer Frage. Das wäre der Überlebensteil. Leben wäre hier eine weitaus engerer Begriff, der über die biologisch-physiologische Selbsterhaltung hinausgeht.
Attraktivität ist die Anziehung auf das andere Geschlecht. Anders sehe ich diese nicht konstruierbar. Wichtig ist hier die Sonderrolle der Homosexualität, weil das für mich ein ziemlich komplexes Thema ist, dass ich vorerst noch aus meinen Überlegungen ausklammere.