Vervollkommnung muss glücklich machen. Glücklich zu sein gehört zu den wichtigen Voraussetzungen der psychischen Gesunderhaltung.
Das heißt im Mindestfall Selbsterhaltung. Wenn der Prozess der Vervollkommung nicht gewährleistet, dass man so glücklich ist, dass die psychische Selbsterhaltung nicht gewährleistet ist, wird auch die Vervollkommung scheitern. Die Psyche als Teilaspekt des Selbst bricht zusammen. Das äußert sich dann in einer psychischen Störung, was man hier besser als einen gestörten Zustand der Psyche bezeichnen sollte. Depression, drückende Einsamkeit, sexuelle Frustration können Ausprägungen einer Fehlinterpretation von Vervollkommnung sein.
Psychische Gesundheit ist ein sehr wichtiger Aspekt eines guten Lebens. Egal, welche Zwecke du in deinem Leben gesetzt hast, Gesundheit ist die Voraussetzung. Gesundheit bedeutet im schwachen Fall, Selbsterhaltung. Ist diese nicht gewährt, bist du nicht mehr. Wie willst du ein gutes Leben führen, dein Leben und dein Selbst zur Vervollkommnung bringen, wenn du so unglücklich und psychisch gestört bist, dass du dir das Leben nimmst?
Ein starkes Verständnis ist, dass psychische Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von psychischer Krankheit ist. Psychische Gesundheit ist die aktive Zugewandtheit zum Leben. Eine große psychische Gesundheit äußert sich im aktiven Ja-sagen zum Leben.
Allein durch Alltagsverständnis kann man an diesem Punkt bereits erkennen, dass Vervollkommnung und glücklich sein sich nicht widersprechen können. Nicht auf lange und ganzheitliche Sicht gesehen. Wenn man eine schwache Sicht auf psychische Gesundheit einnimmt, dann ist dieser Widerspruch ohnehin absurd.
Vervollkommung ist ein anstrengender und steiniger Weg. Man kann diesen nicht gehen, wenn man sein Streben nach Glück und sein Streben nach Vervollkommnung nicht in Einklang bringt. Natürlich kann man in einem Bereich seines Lebens herausragende Leistungen erbringen, ohne dass man wirklich glücklich ist. Man sehe sich nur die Kinder der chinesischen Zirkusakademie an.
Was haben diese Kinder zur Vervollkommnung gebracht? Nicht sich selbst, eine Sache haben sie zur Vervollkommnung gebracht. Natürlich sind diese Kinder zu enormen körperlichen Fertigkeiten in der Lage. Zumindest ihren Körper haben sie verbessert. Das kann aber nur als Nebeneffekt der Sache verbleiben.
Vervollkommnung heißt nicht, dass man immer auf Glück verzichten sollte. Glücklich zu sein muss Teil des Lebensplans sein. Glücklich sein kann zwar nicht Sinn des Lebens sein, aber es ist eine wichtige Voraussetzungen diesen Sinn überhaupt zu verfolgen.